M. G. Wheaton: "Emily Eternal"

Medientipp
von Linda Dietzinger

Emily ist viel mehr als eine künstliche Intelligenz. Ihre außergewöhnliche Programmierung erlaubt es ihr, zu lernen, sich zu entwickeln und sogar Emotionen zu haben. Somit ist sie ein künstliches Bewusstsein. Über eine Schnittstelle kann sie sich mit Menschen verbinden und so deren Sinneswahrnehmung steuern und ihre Gedanken und Gefühle entschlüsseln. Ihre Bestimmung ist es, freiwilligen Probanden dabei zu helfen, Traumata zu überwinden oder psychische Probleme aufzuarbeiten. Mit ihren Fähigkeiten ist sie dafür geeigneter als jeder Psychologe.
Dass Emily aber noch zu viel mehr im Stande ist, wird bald klar. Als bekannt wird, dass die Sonne am Erlöschen ist und die Menschen damit dem Untergang geweiht sind, werden die kühnsten Rettungspläne geschmiedet. Emily soll im Auftrag der US-Regierung eine digitale Arche anlegen, indem sie Daten über jeden einzelnen Menschen sammelt und speichert. Biografie, Erinnerungen und DNA - ein komplettes Gedächtnis der Menschheit.  
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, Pläne scheitern und Emily ist plötzlich zum ersten Mal in ihrem kurzen Leben ganz auf sich allein gestellt. Sie ist fest davon überzeugt, dass die Menschheit es wert ist, gerettet zu werden aber was ist dafür nötig?

„Emily Eternal“ ist nicht nur ein spannender, apokalyptischer Science-Fiction-Roman. Er regt auch zum Denken und Philosophieren an. Welche Maßnahmen sind moralisch zu vertreten, wenn das Ende der Welt vor der Tür steht? Was ist dann überhaupt noch von Bedeutung? Lässt sich die Seele der Menschheit wirklich in Daten auf einem Server abspeichern? Was macht uns menschlich?

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