Huschke Mau: "Entmenschlicht"

warum wir Prostitution abschaffen müssen

Medientipp
von Diana Rupprecht

Prostitution - einerseits ein Tabuthema, andererseits doch von vielen Menschen genutzt und in unserer Gesellschaft anerkannt. Oft wird in Berichten betont, dass man Prostituierenden zu verbesserten Arbeitsbedingungen verhelfen müsse, Sexarbeit anderen Berufen gleichgestellt werden müsse und dass sehr viele Prostituierende dieser Tätigkeit bewusst und freiwillig nachgehen. Huschke Mau ist komplett anderer Meinung und kämpft für das Verbot von Sexkauf.

Nach zehn Jahren persönlicher Erfahrung als Sexarbeiterin kann sie sehr fundiert und eindringlich über das Leben in dieser Szene berichten. Sie erzählt schonungslos, wie sie selbst in diese Situation hineingeraten ist und gibt mit vielen Zitaten und Beispielen einen Einblick in die dunklen Seiten dieses Geschäfts. Mittlerweile ist sie ausgestiegen und setzt sich für eine Gesetzesänderung in Deutschland ein.

Aktuell ist Prostitution außerhalb von Sperrbezirken legal. Lediglich eine ausbeuterische oder zu stark Einfluss nehmende Zuhälterei ist verboten, was jedoch vor Gericht extrem schwer zu belegen ist. Mau plädiert für die Einführung des Nordischen Modells, das Schweden als erstes Land einführte und seit 2014 von der EU empfohlen wird. Dort wurden Prostituierende komplett entkriminalisiert. Bestraft werden aber diejenigen, die Prostituierte sexuell oder finanziell ausbeuten, also Freier, Zuhälter, Menschenhändler und Bordellbetreiber.

 

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