Frank, Arno: "Seemann vom Siebener"

Medientipp
von Heidi Kirchhoff

Der letzte Freitag in den Sommerferien, ein Freibad in der Pfalz, ausgestattet mit allem, was ein Freibad der 70er ausmachte. Da sind das Schwimmbecken, die Liegewiese mit der alten, schattenspendenden Linde, die sommerheißen Betonplatten, der Kiosk, das Feld mit den großen Schachfiguren, die rote Pilzdusche im Kinderschwimmbereich, der Bademeister und der 10-Meter-Sprungturm mit dem Siebener, der gesperrt ist, seit dem Unglück damals. Herrliches Freibadwetter lockt nach und nach die Besucher an. Arno Frank lässt jeden aus seiner Sicht Lebensgeschichen und –verflechtungen erzählen. So entsteht langsam ein Bild, das Menschen und Schicksale miteinander verbindet und die Geschichte vom Seemannsköpfer vom Siebener – der ja eigentlich ein 7einhalb-Meter-Turm ist - zusammenfügt.

Es ist ein kurzweiliger, emotionaler, akribisch beschreibender Roman, der Licht und Schatten der Dorfgesellschaft innerhalb eines einzigen Freibadtages entwickelt. Gleichzeitigt werden Kindheitserinnerungen an brüllheiße Sommertage, Cliquentreffen, nasse Badeanzüge auf heißen Betonplatten, Kioskeis und Pommes und die ersehnte bademeisterliche Freigabe des Sprungturms wach.

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