Uwe Timm: "Alle meine Geister"

Medientipp
von Stefanie Vielweber

Mit 83 Jahren erinnert sich Uwe Timm in beeindruckend erzählerischer Qualität an seine Jugendjahre im Hamburg der 1950er und 60er-Jahre: Seine Lehrjahre als Kürschner, der Beruf, mit dem er das Pelzgeschäft seines Vaters übernehmen soll, seine Begegnungen mit Arbeitskollegen und Näherinnen, seine Freizeitunternehmungen mit Tanztees und Ostseeausflügen und seine Besuche der Jazzkeller Hamburgs.
Aber vor allem schildert er uns die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse im Wiederaufbau-Deutschland, Verstrickungen von Geschichte und Gegenwart, und wie man als junger Mensch diese versucht, zu begreifen.
Was es zu einem meiner neuen Lieblingsbücher macht, sind die berührenden Schilderungen seiner Leseerfahrungen und der Entdeckung der ihn prägenden Schriftsteller, wie Salinger, Camus, Dostojewski und vieler anderer.
Der Aufbruch nach Braunschweig, um dort am Kollegium sein Abitur nachzuholen, bildet dann den logischen Schluss dieser Erinnerungen.
Für mich die Leseempfehlung des Jahres 2023!

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