McGhee, Alison: Wie man eine Raumkapsel verlässt

Medientipp
von Linda Dietzinger

Mir ist das Buch neulich durch Zufall in die Hände gefallen. Ich habe das Cover erkannt, weil es 2022 für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war. Nach nur einem Blick in das Buch, konnte ich es nicht mehr weglegen.
Auf jeder linken Seite ist ein chinesisches Schriftzeichen und jede rechte Seite ist maximal nur bis zur Hälfte beschrieben. Und genauso aufgeräumt und schlicht ist auch der Text. Keine unnötigen Schnörkel. Nichts, das ablenkt. Jeder Satz trifft genau.
Ich habe das Buch in einem Stück gelesen und war am Ende zu Tränen gerührt. Einfach tragisch schön!

Will ist ein normaler Teenager, vielleicht ein bisschen einfühlsamer als die meisten. Er beschreibt die Menschen, die er jeden Tag trifft: Den kleinen Jungen, der auf Schmetterlinge wartet, einen Obdachlosen, den er Superman nennt, seinen Chef aus dem One-Dollar-Store.

Wills Vater hat sich das Leben genommen und darüber hinwegzukommen fällt ihm schwer. Er versucht das Maisbrot-Rezept seines Vaters nach zu backen - immer wieder und immer ohne Erfolg.

Jeder hat im Leben sein Päckchen zu tragen, aber vielleicht kann man es sich manchmal gegenseitig etwas leichter machen. Vielleicht findet man manchmal nur gemeinsam einen Weg, raus aus der Raumkapsel.

Zum Titel im Online-Katalog:

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